Wie mache ich einen SeemannsknotenWir erklären dir die Knoten, welche du zum Segeln und Motorboot fahren benötigst!

Zum Boot fahren gehören natürlich auch die passenden Seemannsknoten. Diese sollen leicht zu stecken sein, eine hohe Haltekraft besitzen und vorallem auch wieder leicht zu lösen sein. Der letzte Punkt unterscheidet die Seemannsknoten vorallem von einfachen Haushaltsknoten. Neben den rechtlichen Kenntnissen (z.B. Vorfahrtsregeln) und dem nötigen Fachwissen zum steuern eines Bootes sollte daher jeder Schiffsführer auch über alle nötigen Fachkenntnisse zum Thema Knoten sicher beherrschen.

Du brauchst davor auch keine Angst haben - es ist wirklich eine ganz einfache Sache. Hier zeigen wir dir wie es geht! Zum üben benötigst du mindestens eine Leine, besser wären aber zwei Leinen unterschiedlicher Stärke.

Grundlegende Begriffe zum Thema Knoten an Bord

Rundtörn

Ist eine 360 Grad Wicklung um ein Objekt (z.B. eine Wicklung um einen Pfahl).

halber Schlag

Ist ein normaler Haushaltsknoten (einmal um das Tauwerk und sich selbst festklemmen).

Auge

Man legt sich in der Hand eine Schlaufe, wo das Ende mit welchem wir arbeiten wollen oben liegt.

Bucht

Man legt sich Tauwerk in die Hand in Form von einem 'U'

Ende

Ein Endstück von Tauwerk

auf Slip legen

Der Knoten wird normal gemacht, nur das nun das Ende zurückgeführt wird, d.h. man steckt bei abschließenden Sichern des Knotens nicht das Ende allein, sondern das Ende in Form einer Bucht ins Ziel.

einen Knoten sichern

Nachdem der Knoten fertig ist, macht man mit dem kurzen Ende (mit welchem wir gearbeitet haben) einen halben Schlag um das lange Ende (wo z.B. unser Schiff festgemacht ist).

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Achtknoten

Zweck: Verhindert das Ausrauschen von Tauwerk (z.B. Schoten, Fallen).

Zuerst legt man sich ein Auge ...

... nun führt man das kurze Ende (womit man arbeitet) um das lange Ende (welches nicht ausrauschen soll) herum ...

... nun führt man das kurze Ende (womit man arbeitet) um das lange Ende (welches nicht ausrauschen soll) herum ...

Zum Abschluss an beiden Enden festziehen.

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Belegen einer Klampe

Zweck: Dient zum Festmachen an einer Klampe.

Man legt einen Rundtörn (360° Wicklung) um den Fuß der Klampe, ...

... kreuzt danach einmal die Klampe (Kreuzschlag) und ...

... legt sich dann eine Bucht um die Klampe herum, welche man nun so verdreht, dass das kurze Ende sich selbst einklemmt. Dieser Schritt ist dann der sogenannte Kreuzschlag.

Alternativ: Man macht einen 2. Kreuzschlag (siehe Schritt 2) und steckt nun das Ende unter dem letzten Kreuzschlag durch. Diese Technik ist manchmal allerdings nicht sehr praxistauglich (z.B. wenn man noch sehr viele Meter Leine übrig hat).

In jedem Fall muss das Ende parallel zum letzten Kreuzschlag aus Schritt 2 verlaufen (siehe Bild).

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Kreuzknoten

Zweck: Hiermit kann man zwei gleichstarke Enden miteinander verbinden (sehr beliebt beim Auftuchen von Segeln).

Zuerst kreuzt man die beiden Tauwerkenden und merkt sich welches Ende oben drauf liegt.

Danach verdreht man beide Enden miteinander (wie bei einem Schuhknoten).

Im 3. Schritt wiederholt man den 1. und 2. Schritt mit der Bedingung, dass das Ende, welches vorher oben war, auch wieder oben liegt.

Der Knoten sollte jetzt symmetrisch aussehen.

Merkregel 1: Das Ende was oben war, bleibt auch oben.

Merkregel 2: Linkes über rechtes Ende, danach rechtes über linkes Ende. (Funktioniert auch spiegelverkehrt)

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Palstek

Zweck: Mit diesem Knoten erzeugt man ein Auge, welches sich nicht zuzieht. Wird überlicheweise zum Festmachen an Pfählen, Stangen, Ringen und zum Retten von Personen genutzt. Ebenso kann man damit gleich- und ungleichstarke Tauwerke miteinander verbinden, Schiffe schleppen, usw. Also kurz: der Universalknoten schlechthin - diesen sollte man auch ohne hinzusehen knoten können (z.B. im Dunkeln, hinterm Rücken,...).

Zuerst legt man sich ein Auge, wobei das Ende mit welchem wir arbeiten oben liegen muss. Das Arbeits-Ende sollte auch nicht zu kurz genommen werden. Dieses Auge ist nur eine Hilfsschlaufe, es ist nicht die Schlaufe die wir bekommen möchten.

Merkregel: Wir legen uns einen Teich, haben einen Ast (das ungenutzte Ende) und eine Schlange (unser Arbeits-Ende).

Nun führen wir das Arbeits-Ende von unten durch das Auge. Die Schlaufe, welche nun neu entsteht, ist unser Ziel. Hier besteht nun die Möglichkeit die Größe geeignet festzulegen.

Merkregel Teil 1: Die Schlange kommt aus dem Teich (also von unten nach oben!), ...

Als nächsten wickeln wir das Arbeits-Ende um das bisher ungenutzte Ende.

Merkregel Teil 2: ... wickelt sich um den Ast, ...

Im letzten Schritt stecken wir das Arbeits-Ende wieder in das Hilfsauge aus Schritt 1 ...

Merkregel Teil 3: ... und verschwindet wieder im Teich (von oben nach unten!).

... und halten nun beide Tauwerkstücken, welche durch das Hilfsauge gehen, fest und ziehen letztendlich an dem ungenutzen Ende.

Palstek um eine Stange

Hier wollen wir kurz zeigen wie man den Palstek um eine Stange knotet.

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ein und ein halber Rundtörn mit zwei halben Schlägen

Zweck: Dieser Knoten dient zum dauerhaften Festmachen an Pfählen, Stangen und Ringen.

Zuerst macht man einen Rundtörn ...

...und ein weiteren halben (1,5) Rundtörn um das gewünschte Objekt.

Auch hier gilt: Wir arbeiten nur mit einem Ende (am einfachsten ist, man tritt auf das ungenutzte Ende mit dem Fuß, um es zu belegen)

Als nächstes kommt ein halber Schlag hinzu, welcher nun unter den Rundtörns um unser ungenutzes Ende gemacht wird.

Nun kommt ein zweiter halber Schlag unter dem 1. hinzu, welcher in gleicher Richtung gewickelt wird.

Wichtig: Die beiden halben Schläge müssen in gleicher Richtung gewickelt werden und sollten wie ein Webeleinstek aussehen.

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einfachter und doppelter Schotstek

Zweck: Hiermit verbindet man zwei ungleichstarke Enden (dickes + dünnes Tauwerk) miteinander.

Man legt sich mit dem dicken Tauwerk eine Bucht. Als Knotenhilfe kann man 2-3cm über die Bucht den Daumen halten.

Nun steckt man das dünne Ende von unten nach oben durch die Bucht und lässt es (über den Daumen) von sich weg runterhängen.

 

Daumen als Hilfsmittel

Jetzt greift man das (von sich weg) runterhängende Ende zwischen beiden Leinen, wickelt es um die Bucht ...

... und steckt es unter dem dünnen Tauwerk hindurch (wenn mit dem Daumen geübt wird, in Daumenzeigerichtung stecken, dann Daumen rausziehen).

 

Daumen als Hilfsmittel

Zum Schluß greift man mit einer Hand beide Enden der Bucht (dicke Leine) und mit der anderen Hand das ungenutze Ende der dünnen Leine und zieht den Knoten fest.

doppelter Schotstek:

Um den doppelten Schotstek zu bekommen, macht man zuerst den einfachen und wickelt das dünne Ende ein zweites mal um die Bucht und steckt es ein zweites mal in Richtung Daumen durch.

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Slipstek

Zweck: Zum kurzzeitigen Belegen und schnellen lösen einer Leine an Pfählen, Ringen, Stangen,... .

Man legt das Tauwerk über das gewünschte Objekt ...

und macht nun einen normalen Haushaltsknoten, welcher mit einer Schleife gesichert wird.

Merke: Dies ist ein halber Schlag (Haushaltsknoten) auf Slip gelegt (siehe Begriffe oben)

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Stopperstek

Zweck: Belegen der Vorleine an einer Schlepptrosse, so dass die Vorleine bei Zug nicht nachrutscht.

Man legt das Tauwerk über das gewünschte Objekt ...

... nun wickelt man einen Rundtörn, bei dem sich das Tauwerk überschneidet.

Wichtig: Man wickelt von Stop- (hier links) und Schlepprichtung (hier rechts)

Jetzt greift man sich das Arbeits-Ende erneut auf der Seite der Stoprichtung und wiederholt den Vorgang nochmal.

Merke: Man greift 2x auf der Stopseite und wickelt jeweils in Schlepprichtung.

Zuletzt wird das Ende auf der Seite der Schlepprichtung gesichert.

Unter der letzten Diagonalen, nicht unter beiden durch.

Im Prinzip ist der Stopperstek eine Art "doppelter Webeleinstek"!

In unserem Beispiel stoppt der Knoten links.

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Webeleinstek

Zweck: Belegen am Pfahl oder Poller, Festmachen der Fender an der Reling.

Man legt das Tauwerk über das gewünschte Objekt ...

... nun wickelt man einen Rundtörn, bei dem sich das Tauwerk überschneidet.

Jetzt greift man sich das Arbeits-Ende auf der Seite in welche man gewickelt hat (hier rechts vom ungenutzten Ende) ...

... und sichert den Knoten, d.h. man steckt das Ende unter der Diagonalen durch und zieht den Knoten an beiden Enden fest.

gesicherter Webeleinstek (mit halben Schlag gesichert):

Webeleinstek auf Slip gelegt:

Webeleinstek in der Hand gelegt (z.B. zum werfen):

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